Auf drei Positionen wechselte Rüdiger Rehm nach der desolaten Heimniederlage gegen Dortmund 2. Für Abifade stand Hawkins auf dem Platz, für Lockl kam Baxter Bahn nach Verletzung zurück und in der Zentrale durfte endlich einmal Berkan Taz von Beginn an ran. Für ihn blieb Pascal Sohm auf der Bank. So liefen die Buben mit einem 4-5-1 auf.
Gute Reaktion reicht nicht für den Ausgleich
Ein neuer sorgte in der 2. Minute auch direkt für Aufsehen. Es war praktisch die erste Strafraumszene des Spiels als der Hachinger Hobsch gegen Baxter Bahn geschickt das Foul zog und der Schiedsrichter auf den Punkt zeigte. Letztlich eine sehr harte Entscheidung. Der Gefoulte machte den Strafstoß selbst und verwandelte sicher. Der zweite Fehlstart in Folge, unfassbar!
Die Reaktion der in Türkis spielenden Waldhöfer ging allerdings vollkommen in Ordnung. Vor allem Berkan Taz belebte das Angriffsspiel und kam auch zu Abschlüssen. Die beste Chance kam in der 15. Minute als Hawkins nach einem tollen Schuss von Taz im Nachschuss aus nächster Nähe an Vollath scheiterte.
In der 25. Minute war es nochmal Hawkins, der alleine in den Sechzehner eindrang, von Schwabl geschubst wurde und deswegen ins Straucheln kam. Der Schuss kam daher nicht mit der nötigen Präzision, schade.
Zehn Minuten später hatte Herrmann noch eine Riesenchance, als er nach schönem Zuspiel von Jans an Vollath scheiterte. Grandioser Reflex des ehemaligen Bundesligatorhüters, der den Ball an die Latte lenkte.
Was soll man dazu sagen? Der Waldhof bestimmte nach dem Rückstand die Partie in der ersten Hälfte komplett. Hatte hier und da Schwierigkeiten Situationen richtig zu Ende zu spielen, hatte einige völlig harmlose Eckbälle, aber gleichzeitig waren die Chancen definitiv da. Nur der Ausgleichstreffer fehlte.
Zweite Halbzeit entgleitet uns komplett
Der Waldhof wechselte nicht zur Pause, doch auf die Dynamik aus der ersten Hälfte wartete man vergebens. Haching stand gut gestaffelt und so plätscherte das Spiel im Mittelfeld vor sich hin. Die erste gute Chance kam in der 55. Minute als Arase knapp eine Hereingabe vom sehr aktiven Hawkins verpasste.
Kurz später zeigte sich dann, dass das allgemein behäbige Spiel in der zweiten Hälfte auf die Hinterreihe des SVW abgefärbt hatte. Im kollektiven Tiefschlaf waren Sechelmann, Jans und Konsorten in der 59. Minute. Wieder war der Torschütze Hobsch – 0:2 hinten.
Von diesem Zeitpunkt an ging dann auch wirklich nicht mehr viel nach vorne. Arase hatte zwar direkt nach dem Gegentor nochmal einen Abschluss, aber der kam viel zu schwach und unplatziert. Der Rest des Spiels war von der selben Bewegungslosigkeit, Mutlosigkeit und Ideenlosigkeit geprägt wie schon in den letzten Wochen.
Auch die Einwechslung von Sohm für Herrmann brachte nichts. Vielmehr zeigte man dann in der Schlussphase Auflösungserscheinungen. Manuel Stiefler konnte in der 74. Minute zum 3:0 aus Hachinger Sicht einschießen, und zwar mit dem Fuß nach einer Flanke. Da muss ein Angreifer schon einiges an Platz haben, damit das funktionieren kann.
Dementsprechend lösten dann auch die Ultras ihren Support auf und hängten die Fahnen ab. Ein eindrucksvolles Signal, das wirklich Sorgen macht. Aber klar, so kann es nicht weitergehen. Direkt nach Abpfiff leerte sich der Gästeblock dann auch schnell. Gesprochen wurde genug.
Es lief so schlecht wie möglich an diesem Freitagabend in Unterhaching. Ein ganz mieser Start, Pech bei den eigenen Abschlüssen und mit der zweiten Chance für den Gegner kassierte man den zweiten Gegentreffer. Der Rest kam dann irgendwie von selbst. Die zweite Halbzeit reihte sich in die grottenschlechten Leistungen der letzten Wochen ein. Jedes Mannheimer Gesicht, ob im Fanblock oder der Bank zeigte dann auch diese Ratlosigkeit, die man hat, wenn man sich nicht vorstellen kann, wie man aus dieser Situation herauskommen soll.
Tore:
1:0 Patrick Hobsch (3.), 2:0 Patrick Hobsch (59.), 3:0 Manuel Stiefler (74.)
Aufstellung Waldhof:
Bartels – Sechelmann, Karbstein, Riedel, Jans – Bahn (85. Okpala), Rieckmann – Arase, Taz (75. Abifade), Hawkins (85. Gouras) – Herrmann (70. Sohm)