Kaum zu glauben! Der Waldhof hat sich mit einem deutlichen Auswärtssieg im Abstiegskampf zurückgemeldet. Terrence Boyd zeigte dabei mit zwei Treffern, was er dieser Mannschaft geben kann.
Rehm hält an seiner Formation fest

Rüdiger Rehm hält stoisch an seiner Formation fest. Es spielten exakt die selben Buben, wie schon in Lübeck und Dresden, nur eben mit den obligatorischen, kleinen Änderungen. Diesmal rückte Bolay für den gelbgesperrten Carls in die erste Elf und eins vorweg: er machte einen sehr guten Job und belohnte sich sogar mit der Vorlage zum 3:0.
Boyd mit dem Dosenöffner
Die Mannschaften tasteten sich in der Anfangsphase – typisch Abstiegskampf – erst einmal ab. Nach rund 10 Minuten kam jedes Team einmal etwas gefährlicher in den Strafraum. So kratzte Behrendt eine Flanke von Jans von der Linie. Auf der anderen Seite landete ein Distanzschuss vom 19-jährigen Julian Eitschberger am Pfosten.
Grundlegend machte Halle den etwas zielstrebigeren Eindruck. In der 25. Minute jedoch kam Gouras nach einer klugen Verlagerung von Jans mit extrem viel Platz über links an den Ball. Seine perfekte Flanke fand unseren Neuzugang Terrence Boyd, der nur noch über die Linie drücken musste. Boyd hielt sich beim Jubel gegen seinen Ex-Klub zurück, dafür war der ganzen restlichen Mannschaft anzusehen, wie wichtig dieser Führungstreffer war.
Obwohl Halle mehr zum Abschluss kam, als der SV Waldhof, ging es mit dem 1:0 aus unserer Sicht in die Halbzeitpause.

Gouras hatte vor seiner Flanke auf Boyd unfassbar viel Platz.
Rehm wechselt das 2:0 ein
Man kann schon von einem Sahnetag sprechen. Rehm ließ Minos Gouras zur Halbzeit in der Kabine und brachte Jalen Hawkins. Dieser brauchte knapp drei Minuten, um das Vertrauen zu belohnen. Wagner überspielte mit einem hohen Ball die Hallesche Verteidigungskette. Kevin Goden pflückte diesen im Vollsprint überragend herunter, setzte sich stark gegen Hug durch und fand den mitgelaufenen Jalen Hawkins. Kurze Annahme, Vollspann, Winkel, 2:0!
Nun war Halle natürlich von der Rolle. Die nächste Viertelstunde verging eher ereignisarm. In der 64. kam Lockl für Bahn. Ein guter, wenn auch nicht ganz freiwilliger Wechsel, weil Bahn nicht weitermachen konnte. Lockl jedoch tat dem Waldhofspiel gut, packte ein, zwei saubere Pässe aus und agierte agil und selbstbewusst.
Kurz darauf fiel das schon angedeutete 3:0 nach Flanke von Bolay auf Boyd und nur zwei Minuten später das 4:0 nach tollem Zusammenspiel von Wagner und Hawkins über rechts. So macht der Waldhof natürlich Spaß.
In der 72. war dann Schluss für den Capitano. Seegert ging gelbbelastet raus, ein sinnvoller Wechsel. Für ihn kam Julian Riedel. Der einzige Wehmutstropfen kam in der 88. daher, als der heute bombensichere Innenverteidiger Malte Karbstein seinen einzigen Bock des Spiels baute. In der Vorwärtsbewegung verlor er den Ball, stellte sich dann im Zweikampf unglücklich an, sodass ein Elfmeterpfiff durchaus nachvollziehbar war. Dass der ohnehin etwas parteiisch wirkende Schiedsrichter Ittrich dann aber noch rot zeigte, ist nur mit Humor zu ertragen. Riedel war dabei, den Hallenser zu stellen, sodass unmöglich von einer Notbremse gesprochen werden kann. Nunja, den fälligen Strafstoß verwandelte Nietfeld zum 1:4-Endstand.
Fazit
Ein Sieg, der gut tut, der Selbstvertrauen gibt und der allen zeigt, dass mit dieser Mannschaft etwas geht. Die Neuzugänge haben heute wirklich funktioniert. Nicht nur Boyd mit seinen zwei Treffern, sondern auch Goden. Auch Bolay und Karbstein muss man positiv erwähnen. Umso bitterer ist die unberechtigte rote Karte gegen unseren IV, weil er doch aktuell sehr stabil wirkt. Ebenfalls muss man Rüdiger Rehm ein Lob aussprechen. Seine Wechsel heute wirkten absolut sinnvoll. Kein Vergleich zum Auswärtsspiel in Lübeck, wo er komisch wechselte oder Dresden, wo er sehr spät wechselte.
Na klar, der Sieg nützt nichts, wenn nicht gegen Münster nachgelegt wird. Die Preußen sind nochmal ein anderes Kaliber, aber der 3:1 Hinspielsieg macht Mut. AUF!